MUSIK STUDIEREN – TEIL I

Musik oder Gesang an einer Hochschule zu studieren, ist für viele der erste Schritt in Richtung einer professionellen Karriere. Wenn das Hobby zum Beruf wird, müssen die richtigen Weichen gestellt sein. Deshalb dreht sich in diesem Beitrag alles um die Frage: Wie ist es, Musik zu studieren – und lohnt sich das überhaupt? Ich erzähle euch von meinen Zweifeln und Ängsten, verrate, auf was ihr euch in der Aufnahmeprüfung einstellen könnt und welche Inhalte im Studium behandelt werden.

Gleich vorneweg: Toll, dass ihr über diesen Weg nachdenkt! Natürlich ist eine Hochschule oder Universität nicht der einzige Weg ins Musikbusiness – es gibt auch tolle Akademien, an denen ihr Lehrgänge belegen und Zertifikate erwerben könnt. Doch dieser Beitrag soll sich um das Hochschulstudium und meine Erfahrungen im Studienfach Jazz-Rock-Pop-Gesang drehen. Ich habe an der Hochschule in Nürnberg studiert und nach vier Jahren meinen Bachelor of Arts im Bereich Jazz-Gesang bekommen.

Soll ich das wirklich machen?

Bin ich gut genug für ein Hauptfachstudium? Ist ein Studium sinnvoll? Gibt mir das Sicherheit? Kann ich davon leben? Diese Fragen haben mich selbst sehr lange beschäftigt, weshalb ich mich schließlich dazu entschloss, Musik und Englisch auf Lehramt zu studieren und damit auf „Nummer sicher“ in die Lehre zu gehen. Ich habe Aufnahmeprüfungen in Weimar, Dresden und Berlin gemacht und wurde auch angenommen – doch dann kam es doch ganz anders.

Vor den Aufnahmeprüfungen der jeweiligen Hochschulen habe ich selbst bei den Dozenten vor Ort Unterricht genommen. Die Dozentin Fola Dada – bei der sich der Unterricht mehr als lohnt – war es dann, die mich zum Gesangsstudium als Hauptfach ermutigte und mir alle Zweifel nahm. Und so begann ich 2013 mein künstlerisch-pädagogisches Studium in Nürnberg – und hatte somit weiterhin die Sicherheit, später nicht nur musizieren, sondern auch unterrichten zu dürfen.

Die Aufnahmeprüfung

Bevor ihr mit dem Studium beginnen könnt, müsst ihr die erste große Hürde nehmen: die Aufnahmeprüfung. Ich selbst habe mich ein ganzes Jahr lang intensiv darauf vorbereitet. Die 2-3-jährige Vorbereitung an der Berufsfachschule – die manche dem Studium voranstellen – fehlte mir und gerade deshalb war diese Zeit der intensiven Vorbereitung sehr wichtig.

Werfen wir nun also einen Blick auf die Themen, die euch bei der Aufnahmeprüfung für Rock-Pop-Jazz-Gesang erwarten. Natürlich wechseln diese von Hochschule zu Hochschule – ein Blick auf die jeweilige Website lohnt sich, denn dort sind meist auch Mustertests verfügbar. Schaut euch also genau an, was von euch bei dieser Prüfung verlangt wird.

Musiklehre und Gehörbildung

Die allgemeine Musiklehre nennt sich Gehörbildung und Harmonielehre. Wenn ihr Jazz-Rock-Pop-Gesang studieren wollt, müsst ihr an 99 % der Hochschulen als Pflichtfach Klavier dazu nehmen und natürlich euer Hauptfach Gesang. Hier mal ein paar Beispielaufgaben aus dem Bereich Jazztheorie/Gehörbildung:

Beim Thema Gehörbildung kann es sein, dass ein Dozent am Klavier sitzt und euch verschiedene Akkorde, Tonleitern oder Rhythmiken vorspielt, die ihr dann aufschreiben sollt. In puncto Rhythmik wird oftmals etwas vorgeklatscht, was ihr dann 1:1 aufs Papier bringen müsst. Intervalle hören und benennen, zum Beispiel eine große Sexte, gehört ebenfalls dazu.

Das Pflichtfach

In eurem Pflichtfach Jazz-Rock-Pop-Piano müsst ihr während der Aufnahmeprüfung zum Beispiel II-V-I-Kadenzen in allen Tonarten abrufen und vorspielen können. Manchmal müsst ihr auch einen vorbereiteten Jazz-Standard mitbringen. So habe ich damals bei Mack the Knife mit rechts die Melodie gespielt und links mit einfachen Voicings begleitet. Blattspiel, z.B. ein einfaches Pop-Stück oder Jazz-Standard, war bei mir zum Glück nicht gefragt, doch auch das ist nicht ausgeschlossen. Es kann auch passieren, dass ihr Dur- und Moll-Tonleitern in alen Tonleitern spielen müsst.

Weiter geht’s im zweiten Teil

Ihr seht, das Thema Aufnahmeprüfung für das Musikstudium ist ziemlich umfangreich – deshalb habe ich den Beitrag gesplittet und berichte euch in Teil II, was euch bei eurem Hauptfach erwartet, welche Inhalte noch auf euch zukommen und welche Tipps ich euch mit auf den Weg gebe.

Hallo, ich bin Judith!
Über mich

Ich liebe Kaffee, kuschelige Abende zuhause und mich beim Sport so richtig auszupowern. Alles was ich tue, tue ich mit 100 % Engagement und Herzblut – die Musik gibt mir dazu den nötigen Antrieb. Denn Gefühle in einem Song zu transportieren und mit jeder Zeile die Nähe zum Publikum zu spüren, ist für mich das was meinen Beruf als Sängerin ausmacht.

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